Selzer Sälche Fassenacht 2018

Sälche Fassenacht in den Startlöchern
21. Januar 2018
Intensive Kampagne erfolgreich abgeschlossen
25. Februar 2018
Von Freddy Henß

"Eine der besten Sitzungen seit es die Sälche Fassenacht gibt!" So und ähnlich lauteten erste Kommentare von Gästen kurz nach der Veranstaltung. Und wir vom MGV teilen dies uneingeschränkt. Was am vergangenen Freitag bis tief in die Nacht in unserem Sälche dargeboten wurde, verdient ein Superlativ: SENSATIONELL.
120 begeisterte Zuschauer klatschten, trampelten lachten und sangen mit, und das kontinuierlich vom Beginn um 19:11 bis zum Finale gegen 1:30 am Samstag morgen.

Nachfolgend stellen wir Euch die Akteure des Abends in der zeitlichen Reihenfolge des Auftritts vor.
(Vergrößern des jeweiligen Bildes durch anklicken)
Den Anfang machte um 19:11 wie jedes Jahr unser "Hausmeister" Lothar Hauenstein. Er ist einer der damaligen 5 "Geburts-
helfer" der Sälche Fassenacht und er eröffnet die Sitzung alljährlich mit ein paar Bemerkungen zum abgelaufenen Jahr, zu den Gästen, zum Sitzungs-
präsidenten und vielem anderem mehr.
Unser hauseigenes Gardeballett. Das Gardeballett gründete sich 2016 und eröffnet nach altem Vorbild der klassischen Sitzungen gemeinsam mit dem Sitzungspräsidenten die Sälche Fassenacht.
Die Young Emotions waren der jüngste Act, der bis anhin jemals auf unserer Bühne stand. 20 Mädchen des TV03 Selzen im Alter von 6 bis 12 Jahren, trainiert von Alessia Schnell und Michelle Fuchs, bereicherten unser Programm und rissen die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin.
Bei uns regiert die Frauen-
power, denn unser Protokoll ist bei Antje Conrad in kompetenter Frauenhand. Beschränkte sie sich in früheren Jahren mehr auf das Welt-
politische, war Ihr Vortrag in diesem Jahr ein toll gespannter Bogen von der Welt bis an die Selz.
Immer wieder in verrückten Rollen zu erleben, das Gesangsduo unserer beiden Gospelsängerinnen Claudia Kissinger und Regina Buhl. Dieses Jahr waren sie als Roberto Blanco (Claudia) und Trude Herr (Regina) zu hören und zu bestaunen. Eine wunderschön lustige Nummer :-)
Petra Grundstein und unsere Bürgermeisterin Monja Seidel. Unsere Newcomer aus 2017 wussten auch in diesem Jahr mit einem phänomenalen Rollenspiel über "Partnersuche" die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Jörg Döring als "Neuling auf Selzer Brettern". Eine tolle Nummer als Barde, der sich auch nicht zu schade war, seine Heimatgemeinde Hahnheim und sich auf die Schippe zu nehmen. Ein gelungenes Debüt auf unserer Bühne.
Ziemlich beengt ging es auch in diesem Jahr für Die Kingerummer Stolperhölzer zu. Sie präsentierten eine tolle Broadway-Show und wie es so war mit den Tänzern in der guten alten Zeit des Broadways.

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Wunderschöne, handgemachte Musik über Alltagsthemen wie "die Unnerhos'" oder "Weck, Worscht und Woi", dargeboten von Die Meenzer Zibbelkappe aus unserem Nachbarort Mommenheim.

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"Miss Fassenacht 2018" Svenja Heigert. Svenja zog im vergangenen Jahr nach Selzen und stieg direkt bei uns in die Bütt. In diesem Jahr erzählte sie uns sehr humorvoll, wie man es bei 10 Kandidatinnen schafft, letztendlich doch den Titel der Miss Fassenacht mit nach Hause zu nehmen.
Seit 2017 haben wir auch einen "eigenen Gardeoffizier" :-). Thomas Heigert. Hier hat es der Papa der Tochter gleich getan und steigt ebenfalls bei uns in die Bütt, um der grossen Politik herrlich glossiert den Spiegel vorzuhalten.
Eigentlich hätten sie in diesem Jahr "Blue Puschels" heissen müssen, wie das nebenstehende Bild eindrücklich verdeutlicht. Unsere Pink Puschels in dieser Kampagne als süsse Schlumpfinchen.
Das Duo mit Lothar Hauenstein und Robert Jochem. Es grenzte schon fast an Zauberei, dass Robert es schaffte, aus einem handelsüblichen Koffer ein Tenorsax, ein Bariton, eine Trompete sowie ein Alphorn (ja, ein Alphorn) hervorzuholen.
Das "Servus" des "Schuh des Manitu" hallte durch den Saal. Unsere Selzer Froschschenkelcher, auch in diesem Jahr in Höchstform und mit einer wunderschönen Nummer rund um das beschwerliche Dasein als Indianer. :-)
Ein ganz besonderes Geschenk machte uns in diesem Jahr Horst Radelli mit einem Gastauftritt bei uns. "Willi Windhund, der sich mit 70 das Maul nicht mehr verbieten lässt", ein geschliffener Vortrag, der die Zuschauer zu Standing Ovations hinriss.

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Twirl Explosion mit "Im Wald da sind die Räuber los". Die Majoretten-Showtanzgruppe der Mainzer Ranzengarde beeindruckte bereits im vergangenen Jahr mit akrobatischen Figuren und zeigten uns einmal mehr die physischen Grenzen unserer kleinen Bühne auf. :-)

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Die Unnerummer Bube. Nach einem Jahr Pause zurück auf unserer Bühne und wie! Die Bube präsentierten ein tolles Karaoke-Programm rund um das Oktoberfest, dass keinen im Saal auf seinem Sitz verbleiben liess.
Auch die Hillesheimer Wingerts Knörzjer hatten keinen wirklich leichten Job. Bei 6x3 Meter Bühne und 14 Tänzer/innen blieben für jeden gerade wenige Quadratzentimeter übrig. Wie der Applaus und die Begeisterungsstürme der Zuschauer deutlich zeigten, haben sie diese Herausforderung bei Ihrem Debüt in unserer Narhalla wahrhaft meisterlich gestemmt.
Das Finale blieb wie jedes Jahr unserem Gospelchor Happiness vorbehalten. Teil 1 waren 3 Lieder, welche Dirigent Alexander Herrgesell kurzerhand auf die Meenzer Fassenacht umgedichtet hatte, bevor das Finale mit "Im Schatten des Doms" gegen 1:30 Uhr zu Ende ging.

Neben unseren Akteuren gebietet unbedingt noch einem weiteren Personenkreis ein Riesenapplaus - unseren Helfern. Ob hinter der Bühne, in der Küche, hinter der Theke, in der Maske, beim Auf- oder Abbau, beim Aufräumen oder ich weiss nicht wo noch überall. Ihr seid wahre Helden. Ohne Euch könnten wir diese Veranstaltung nicht durchführen und Euch gebührt definitiv ein grosses

DANKE

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Die einen nennen es die kleinste Sallfastnacht, die anderen die grösste Kneipenfastnacht im Setztal. Wir nennen es einfach nur unsere Sälche Fassenacht und wir möchten Euch nachfolgend noch ein paar Impressionen von einem wunderschönen Abend in unserer Guud Stubb präsentieren.

Nachfolgend der Bericht vom 29.01.2018 in der Ausgabe
Landskrone der Allgemeinen Zeitung Mainz.

Von Torben Schröder

Der Reim zu Held kommt vom Publikum

MGV SELZEN - Bei der Sälchen-Fastnacht brillieren Eigengewächse und Gäste

Lothar Hauenstein hat seinen Hausmeister-Mantel dabei, bereit ihn im Tausch gegen einen Schoppen abzugeben. Den Mantel, mit dem er stets die Sälchen-Fastnacht des MGV Selzen eröffnet. Manches ist im Wandel. Die „Else aus dem Pott“ und der „Selzer Frosch“ sind nicht mit dabei, auch der zuletzt gewohnte Gast aus der Kommunalpolitik fehlt in der Bütt. „Unsere Kapelle ist dieselbe und spielt immer noch so schief wie voriges Jahr“, verspricht Hauenstein. Nur werde die Sitzung etwas kürzer.

Von wegen. Auch sechs Stunden später sind die Narren noch in Höchststimmung, feiern mit den „Unnerummer Buwen“ eine herrlich beschwingte Oktoberfest-Party, bejubeln das große Finale und dürfen gewiss sein: Manche Aktiven wechseln, der urig-charmante Spirit bleibt. Gute-Laune-Musik, bei der kräftig mitgemacht wird, Männerballett und Showtanz, Kokolores und Polit-Redner – nichts kommt zu kurz, und wenn das Mikrofon mal wieder streikt, kurbelt der diesmal als Schlumpf verkleidete Sitzungsleiter Freddy Henß das närrische Treiben einfach noch etwas stimmgewaltiger an.

Viel Eigenes ist dabei. Das Kinderballett mit 16 Nachwuchs-Narren von sechs Jahren aufwärts, Regina Buhl und Claudia Kissinger mit ihrer Schlager-Show als Trude Herr und Roberto Blanco, Petra Grundstein und Ortschefin Monja Seidel mit ihrem herrlich albernen Duett, das dosiert chaotische Gardeballett mit einer zusätzlichen „Schlumpfinchen“-Einheit, Lothar Hauenstein und Robert Jochem mit dem Beweis, dass selbst ein Alphorn auf die enge Sälchen-Bühne passt – der Funke springt über, die Lust am Mitmachen steckt an. Auch wenn viel Improvisationskunst gefragt ist: Die „Kingerummer Stolperhölzer“, die mit einer detailverliebt ausgearbeiteten 20er-Jahre-Revue an den Broadway entführen, die spektakulären Figuren der „Twirl Explosion“-Showtanzgruppe aus Mainz und die akrobatischen Hillesheimer „Wingerts Knörzjer“ haben schwer mit der engen Abmessung der Bühne zu kämpfen, machen aber, wie alle Beteiligten, das Beste draus.

Mit einem ganz besonderen Gast wollen die MGV-Macher den schmerzlichen Verlust ihrer festen Größen wettmachen. Und Horst Radelli alias Willi Windhund feuert verbal aus allen Rohren, zieht gewohnt gewitzt gegen die Albernheiten der politischen Korrektheit zu Felde und schmeichelt den Selzer Fastnachtern mit vielen warmen Worten.

Ein bejubeltes Debüt feiern auch die „Meenzer Zibbelkappe“, die von ihrer Basis in Mommenheim aus gern auch in der rheinhessischen Fläche Fuß fassen möchten – und mit handgemachter Musik, gewitzten Texten und jeder Menge Drive den Laden sofort im Griff haben. Ihre Refrains klingen den Narren auch nach der Sitzung noch im Ohr. Über die Brück’, aus Hahnheim, kam der „Neuling auf Selzer Brettern“ Jörg Döring daher – und macht damit geschickt die möglichen Unsicherheiten eines Anfängers zu Bestandteilen des Programms. Mit Ukulele und kreativen Umdichtungen bekannter Songs empfiehlt sich der Physiotherapeut dringend für weitere Auftritte.

Seinen Hausmeister-Mantel hat Hauenstein übrigens behalten. Selzen bleibt Selzen. Und zumindest ein bisschen „Selzer Frosch“ gibt es auch. Protokoll-Chefin Antje Conrad bietet nicht nur ihren gewohnten, wohl gesetzten Rundumschlag durch die große Politik, sondern knöpft sich auch die lokalen Akteure vor. Claus Schicks Ansehen habe einen Knick, denn die AZ-Berichterstattung „Hetze und Pogromstimmung genannt – so geht’s nicht in unserem Land“. Marcus Held habe sich bemüht, Oppenheim sei aufgeblüht, aber „die Art und Weise war einfach...“ – der Reim kommt vom Publikum.

Wer war noch dabei? Die Big Band Selzen-Köngernheim bestritt den musikalischen Auftakt, der Gospelchor rundete den Abend ab.
Svenja Heigert reimte sich durch ihren Werdegang zu Miss Fassenacht, Thomas Heigert hielt als Gardeoffizier der grossen und weniger grossen Politik den Spiegel vor.

Der AZ-Jokus geht an die „Selzer Froschschenkelcher“, die mit ihrer „Cowboy und Indianer“-Show inklusive Federschmuck, Hackebeil und Marterpfahl einen ebenso aufwendigen wie augenzwinkernden Männerballett-Auftritt hingelegt haben.

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